Angst- und Panikattacken: Ursachen, Symptome und ganzheitliche Hilfe
Angst- und Panikattacken betreffen viele Menschen und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Hier erfährst du, wann Panikattacken auftreten, welche Symptome im Vordergrund stehen, wie häufig Männer und Frauen betroffen sind und welche alternativen Methoden dir helfen können.
Wann treten Panikattacken auf?
Panikattacken sind plötzliche, heftige Angstanfälle, die oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Atemnot einhergehen. Sie können sowohl in Stresssituationen als auch in entspannten Momenten auftreten.
Die häufigsten Auslöser sind
- Stress und Überlastung: Beruflicher oder privater Stress kann eine Attacke begünstigen, besonders in Momenten der Entspannung.
- Bestimmte Situationen: Panikattacken treten häufig in Menschenmengen, engen Räumen oder Situationen auf, in denen man sich eingeengt fühlt.
- Unverarbeitete Gefühle: Traumatische Erlebnisse oder emotionaler Stress ( z.B. die Geburt eines Kindes) können später eine Panikattacke auslösen.
- Körperliche Faktoren: Hormonschwankungen, Unterzuckerung oder Schlafmangel können ebenfalls Auslöser sein.
Viele Attacken treten scheinbar aus dem Nichts auf, was die Unsicherheit und Angst vor einer Wiederholung verstärkt und eine „Angst vor der Angst“ erzeugt.
Typische Symptome einer Panikattacke
Die ersten Hinweise, dass es sich um Panikattacken handelt, können folgende Merkmale sein, die sehr charakteristisch sind:
- Herzrasen und stark beschleunigter Puls
- Atemnot oder das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen
- Schwitzen oder Zittern
- Schwindel, Benommenheit oder Ohnmacht
- Gefühl der Entfremdung (Depersonalisation)
- Angst, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben
- Angst verrückt zu werden
Diese Symptome treten sehr schnell auf und klingen nach einigen Minuten wieder ab. Viele Menschen gehen dann zum Arzt, lassen sich komplett durchchecken und erfahren dann, dass es „keinen Befund“ gibt. Oft wird dann auf „psychische Probleme“ hingewiesen und ein Gang zum Psychiater empfohlen. Hier werden die Menschen dann oft auf Antidepressiva gesetzt, was manchmal die Symptome lindert, aber nicht die Ursache beseitigt.
Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Frauen sind etwa zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer, laut Statistik. Diese Unterschiede sind nicht vollständig geklärt, könnten aber mit hormonellen Schwankungen und sozialen Einflüssen zusammenhängen. Frauen reflektieren ihre Gefühle oft intensiver, während Männer häufig andere Bewältigungsstrategien wie Ablenkung durch Sport bevorzugen. Männer nehmen auch seltener therapeutische Hilfe in Anspruch, was die Erkennung von Panikstörungen erschweren kann. Zudem findet kaum jemand, der z.B. unter Höhenangst leidet, den Weg zu einem Mediziner.
Alternative Methoden, die wirksam sind, um Panikattacken zu lindern:
- Atemtechniken: Bewusstes Atmen, wie die „4-7-8-Methode“, kann das Nervensystem beruhigen und hilft, schneller aus der Stressreaktion herauszukommen. Dabei sitzt oder liegst du entspannt und legst die Zunge an den Gaumen, direkt hinter den Zähnen. Atme aus, bis deine Lungen vollkommen leer sind. Atme dann langsam durch die Nase ein – 4 Sekunden lang. Halte den Atem für 7 Sekunden an, bleibe dabei entspannt. Atme nun 8 Sekunden lang kräftig und gerne geräuschvoll durch den Mund aus. Die Zunge liegt jetzt dort, wo sie naturgemäss liegt. Wiederhole das Ganze 4-mal.
- Achtsamkeit und Meditation: Achtsamkeitsübungen und Meditation fördern deine Selbstwahrnehmung und können langfristig zu mehr innerer Ruhe führen. Hier gibt es ganz unterschiedliche Ansätze – finde heraus, was für dich am besten geeignet ist.
- Körperliche Bewegung: Regelmäßige Bewegung wie Laufen oder Radfahren baut Stress ab und fördert die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin.
- Kräuter und Naturheilmittel: Tees mit Baldrian oder Melisse sowie ätherische Öle wie Lavendel können innerlich entspannend wirken. Auch die Homöopathie hat sich oft als hilfreich erwiesen.
- Kognitive Verhaltenstherapie als Selbsthilfe: Auch ohne Therapeuten kannst du lernen, belastende Gedankenmuster zu erkennen und bewusst zu verändern.
- Soziale Unterstützung: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr entlastend sein, weil du merkst, dass du mit deinen Ängsten nicht allein bist.
Fazit
Angst- und Panikattacken sind komplexe und sehr belastende Zustände. Doch mit alternativen Ansätzen und individuellen Strategien kannst du lernen, sie zu lindern und langfristig besser damit umzugehen.